Historisches

Über den Sagrantino findet man zahlreiche historische Quellen. Plinio il Vecchio erwähnt in seiner “Naturgeschichte” die Itriola als typische lokale Rebsorte, mit der einigen Historikern zufolge die Sagrantinorebe gemeint sein könnte.

Andererseits wird angenommen, dass die Rebe durch Franz von Assisis Anhängern aus Vorderasien nach Umbrien mitgebracht wurde. Bereits im Jahr 1088 wurden weinbepflanzte Hügel in Montefalco erwähnt, und aus dem 13.Jh finden sich zahlreiche Quellen über die unermüdliche Pflege, „die die Winzer ihren Weinbergen angedeihen lassen“.

In der ersten Hälfte des 14.Jh begann man, die Rebsorten und die Weine mithilfe der Kommunalgesetze rechtlich zu schützen. Ganze Kapitel von kommunalen Statuten widmeten sich diesem Anliegen.

Im Jahr 1451 gestaltete der Florenzer Künstler Benozzo Gozzoli im Auftrag des Franziskanerordens einen Freskenzyklus in der Ordenskirche über das Leben von Franz von Assisi. Möglicherweise hat er den Sagrantino in seinem Fresko verewigt, das in der Tafelszene des Ritters von Celano eine Flasche Rotwein zeigt.

Ab 1540 wird durch eine kommunale Kommission ein offizielles Datum für den Beginn der Weinlese in Montefalco festgesetzt.

1622 verschärfte Kardinal Boncompagni von Perugia die in den Kommunalgesetzen festgeschriebenen Sanktionen bzgl. der Weinlese. Vorgesehen war sogar „die Galgenstrafe, sollte jemand Trauben vom Rebstock ernten.“

Die älteste Quelle, die die Rebsorte erwähnt, stammt aus dem 16.Jh und wird im Notariatsarchiv von Assisi aufbewahrt.